François Lutz, von der Leidenschaft zur Arbeit als Schiedsrichter

François-Lutz

Seitdem ihm das Bronzeabzeichen verliehen wurde, gehört François Lutz zu den 250 höchstrangigen Tennisschiedsrichtern der Welt. Als Absolvent des Grande École-Programms der EM Strasbourg Business School widmete er sich nach Abschluss seines Studiums ein Jahr lang der Ausbildung zum Profischiedsrichter. Drei Jahre später fuhr er den Erfolg dafür ein: Er stieg kürzlich zum zertifizierten internationalen Schiedsrichter auf.

 

 

Eine lang andauernde Liebesgeschichte

François begann seine Schiedsrichterlaufbahn im Alter von 12 Jahren. Er fuhr von Turnier zu Turnier, durchlief weitere Ausbildungen und arbeitete sich zu den prestigeträchtigen Endspielen vor. "2006 war ich Balljunge beim Internationaux de Strasbourg. Im Jahr 2007 durfte ich diese Aufgabe nach bestandener Prüfung beim Roland Garros übernehmen und 2008 wurde ich dort als Linienrichter eingesetzt. In diesem Jahr war ich beim Finale Federer-Nadal auf dem Platz mit dabei. Es ist eine der schönsten Erinnerungen meines Lebens." Bereits im Gymnasium widmet François Lutz seine gesamte Freizeit und einen Teil seiner Schulzeit dem Schiedsrichterwesen. 

Seine Leidenschaft begleitet ihn während seines Studiums. Die EM Strasbourg Business School verlieh ihm den Status eines studierenden Hochleistungssportlers. Dank diesem Status kann er seine Anwesenheit an der Hochschule nach den nationalen und internationalen Turnieren richten, an denen er teilnimmt.

François verbringt sein zweites Jahr des Grande École-Programms in Österreich, an der Johannes-Kepler-Universität. Dort nähert er sich der Zulassung als Höchster Schiedsrichter weiter an. "Ich habe in diesem Jahr in ganz Österreich als Schiedsrichter gearbeitet." Für sein drittes Jahr entschied er sich für ein duales Studium in der Buchhaltungskanzlei In Extenso Elsass. "Ich war dort für Kommunikation und Marketing zuständig. Aufgrund des Unterrichts und meines dualen Studiums musste ich meine sportlichen Einsätze etwas verringern. Aber ich nutzte meinen ganzen Urlaub und meine Gleitzeit, um an einigen Turnieren teilzunehmen."

 

 

Schiedsrichter oder Manager, gleiche Herausforderung?

Am Ende seines Studiums träumt François Lutz von der weiten Welt. Anstatt nach seiner ersten festen Anstellung zu suchen, beschloss er, sich ein Jahr lang seiner Leidenschaft zu widmen, um sich die berufliche Option offen zu halten. "Im Jahr 2016 war ich bereits seit 6 Jahren nationaler Schiedsrichter und das internationale Niveau war in greifbare Nähe gerückt."

François Lutz hat den Masterabschluss des Grande École-Programms mit Schwerpunkt Marketing mit einem Doppeldiplom in den Bereichen Marketing und Veranstaltungsmanagement. War die Wahl der Schiedsrichterlaufbahn ein vollkommener Richtungswechsel? Nicht wirklich. "Bei jedem Turnier nehme ich eine Rolle ein, die der eines Managers sehr ähnlich ist. Wenn ich Stuhlschiedsrichter bin, muss ich die Spieler, die Balljungen, die Linienrichter anleiten - zwischen drei und sieben Personen am Platz - und gleichzeitig ein Auge auf die Trainer und das Publikum haben. Ich habe die Rolle eines Bauleiters, es geht darum, die Spielregeln durchzusetzen, ohne zu autoritär zu werden."

Darüber bildet sich François auch weiterhin in den Bereichen Marketing, Veranstaltungsmanagement und Finance fort. "Wenn ich all jenen, die von ihrer Leidenschaft leben wollen, einen Rat geben darf, dann den, so viel wie möglich in ihren Traum zu investieren und gleichzeitig eine solide Ausbildung zu absolvieren. Das garantiert Sicherheit und Freiheit. Es ist gut, sich Optionen offen zu halten."

 

Schiedsrichtergrade

Die weißen und bronzenen Abzeichen sind internationale Schiedsrichtergrade. François Lutz erhielt sein weißes Abzeichen im Jahr 2016 und sein bronzenes Abzeichen im Mai 2019. Dieser wird von den einzelnen internationalen Tennisverbänden vergeben und verleiht den Status als Profi. Weltweit sind derzeit nur etwa 30 Schiedsrichter im Besitz der höchsten Ranges - des goldenen Abzeichens. 

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